Ich hab' die Schnauze jetzt voll davon, mir immer und immer einzureden, ich könne nicht über mich sprechen, ich hätte ein Problem, von dem ich die Lösung nicht kenne. Fakten: ich reisse mich jetzt zusammen und setze mich mit mir und dem, was ich fühle, auseinander. Und zwar richtig. Und dann lebe ich das einfach, ohne dauernd zu hinterfragen, "was" ich gerade empfinde, ob ich gerade in diese oder jene Rolle schlüpfe. Das ist so sinnlos, es ist anstrengend, es hindert mich am frei sein. ES NERVT! Ich weiss vor lauter Begriffen nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Die Amis sind da irgendwie schon 'ne Spur weiter, also nicht im denken sondern im definieren, scheint mir. Hab' nämlich wieder 'nen neuen Begriff gelernt: "
genderqueer". Aber ich wollte mich ja nicht mehr einordnen. Wobei dieser Term bedeutet, irgendwas anderes als Mann oder Frau, aber egal jetzt, wenn ich das mit mir durch hab', dann werde ich von ganz allein wissen, who and what the fuck i am. Nü!? :-)
Trotzdem muss ich das noch hier mal gerade erwähnen: ich bin jetzt so weit mit mir: mein biologisches Geschlecht (Sex) ist weiblich. Mein psychologisches Geschlecht (Gender) kann ich nicht definieren. Das ist ok, ich hab' mir für's erste vorgenommen, darüber nicht weiter nachzudenken. Ich muss nicht krampfhaft danach suchen, weil wieso soll ich nach etwas suchen, was nicht da ist? Es muss nicht da sein. Niemand zwingt mich dazu, mich für eine der beiden (männlich/weiblich) zu entscheiden. Es gibt so vieles darüber hinaus, es ist ja fast schon anmutend, mich selbst in sowas reinzustecken. Hab' ich sie noch alle? Wie bescheuert bin ich denn? In den letzten Wochen ist wieder 'ne Menge passiert in und mit mir. Und mir ist klar geworden, dass ich mich einfach mal nur entspannen muss. Und das mache ich jetzt. Und ich werde auch nachher mein verdammtes Bier-Im-Zug trinken, ohne schlechtes Gewissen (mal abgesehen von den Kalorien, die ich mir da einfahre, ich leb' ja momentan mit Kalo-Defizit). Dann werd' ich jetzt lernen, meinen Mund zu öffnen und über mich zu sprechen. Es funktioniert nicht, alles mit sich selbst auszumachen, Schritte zu gehen, ohne sein Umfeld (Menschen, die ich liebe) daran teilhaben zu lassen. Ich hatte das ja schon mal festgestellt, aber der Schattensprung fällt mir nicht leicht. Ich kann Leute in Grund und Boden diskutieren, aber wenn's um mich geht, keine Chance, da geht nicht viel. Ich bin dauergestresst. Und ich will nicht mehr. Also schreib' ich mal meine ach so nervigen Probleme und zu jedem 'ne simple Lösung auf:
Stressfaktor #1: mein Körper verliert zu langsam Fett (logisch, ich fresse ja auch zu viel)
Lösung #1: mal wieder Kalorien zählen und einfach angemessen essen und mal wieder joggen und auf's Fahrrad. Wo is' das Problem?
Stressfaktor #2: der Muskelaufbau geht mir zu langsam.
Lösung #2: Geduld. Hallo? Ich kann drei Stunden im Wartezimmer sitzen, das kratzt mich ja auch nicht. Hätte ich mehr Testo in mir, ginge das auch schneller, überhaupt wäre das 'ne schnelle und effektive Lösung für mein Körperproblem. Aber das tue ich nicht, es widerstrebt mir und geht gegen meine Prinzipien. Aber der Gedanke war da, ich hab' ihn gelassen und danach haben wir uns verabschiedet. Ich werde jetzt anfangen, zu meditieren, vielleicht auch mit Yoga, um mein Körpergefühl wieder zurück zu holen und mich zu entspannen.
Stressfaktor #3: mein Drang, mal als Mann (äußerlich, soll heissen: Titten verstecken/abbinden (oho) und irgendwas in die Hose (oha)) vor die Tür zu gehen, steigert sich von Tag zu Tag
Lösung #3: ich tippe drauf, es würde besser werden, wenn ich das einfach mal mache.
Stressfaktor #4: ich schlafe zu wenig.
Lösung #4: früher ins Bett gehen, auch wenn's mich anpisst.
Stressfaktor #5: ich kann nicht über mich sprechen, was dazu führt, dass ich mit meinem Umfeld kolidiere, irgendwie so fühlt sich das an.
Lösung #5: REDEN!
Noch 'n paar Worte zum Training: Ich war die ganze letzte Woche nicht im Studio, Flummy war wichtiger, und ich hab' mir mal wieder 'ne kleine Auszeit gegönnt. Außerdem tut meine Schulter noch immer weh (schon drei Wochen), zwar schon besser aber rumzicken tut sie immer noch. Ich kann ich meine Arm nicht richtig heben, irgendwas stimmt da nicht. Ich war trotzdem gestern im Studio, hab' die Schutern aber ausgelassen. Schaffe zwei Klimmzüge hintereinandern jetzt, yeah. :-)
Fein Janni, wenigstens haste das jetzt mal so aufgeschrieben, ich bin stolz auf dich. Und jetzt beweg' Deinen Arsch zu Deinem Schatz und rede mal 'n bisschen, und danach redest Du auch mal mit den anderen, wenn dir danach is'. DO IT, DU WURST!Draussen scheint die Sonne, is' das nich' schön?! :-)