Donnerstag, 26. Februar 2009

GYNäkologie

Ich hasse es. Ein- bis zweimal im Jahr zum Gynäkologen eiern, diese Prozedur macht mich krank im Kopf. Da is' so 'ne Sache, die mich ca. 20 Minuten auf meine reine Weiblichkeit reduziert (degradiert passt leider besser). Das beginnt mit dem ersten Schritt in die Praxis und endet mit dem ersten aus selbiger wieder raus. Früher war mir das egal, jetzt wird es mit jedem Mal schlimmer. Und das sind dann wieder diese Momente, in denen ich mir Gedanken mache, wieso ich solche scheiss Probleme mit der femininen Seite in mir habe. Ich tue alles dafür, sie runterzukämpfen, ich kann sie nicht leiden und kriege die Krätze, wenn ich sie so spüren muss, wie heute morgen, bei der unglaublich netten Frauenärztin, die ja auch nix dafür kann. Und dann regt mich auch jeder kleine Furz wieder auf, und dann schließt sich der Kreis und ich kriege Bock auf'n Bier oder irgendwas, was dieses Gefühl wieder abschwächt. Böah Es nervt, ich hab' da keinen Bock mehr drauf. Und es ist ja nicht nur bei diesem obligatorischen Gyn-Besuch so. Wie kann ich mich als androgyn bezeichnen, wenn ich doch die "gyn"-Seite so sehr an mir hasse im Moment? Vielleicht ist das ein Zwischenstadium, vielleicht muss das so sein, damit ich irgendwann endlich mal wieder zu mir finden kann - als ganzes Individuum. Zudem androgyn ja beides meint, Mann und Frau. Aber was bin ich? Nichts von beidem. Was zur Hölle bin ich denn dann? Ein geschlechtsloses Wesen? So fühlt es sich an, ja. Ich glaube, ich bin 'ne verdammt hohle Frucht, ich bin gerade 5 Meter neben mir und hab' keinen Ahnung, wie ich wieder zu mir kommen soll. Und ja, ich mache mir Gedanken, und nein, ich kann nicht einfach so leben als das, was ich bin, weil mir die verkackte Info darüber fehlt, was es ist, was ich bin (weder noch, soweit klar, aber gesellschaftlich momentan noch nicht lebbar für mich, Punkt und Shit). Ich nerve mein Umfeld, weil ich entweder gar keine Aussagen mache oder mich ständig im Kreis drehe und immer die gleiche Scheisse erzähle. Und ich überlege mir wirklich ernsthaft, mal 'ne Gesprächstherapie zu machen. Ich will einfach nur wieder entspannt sein und wieder gefestigt in dem, was und wer ich bin. Wieso kann ich denn nicht einfach akzeptieren, dass ich halt 'nen weiblichen Körper habe, den ich zum Gynäkologen bringen muss, damit er nicht krank wird? Wieso regt es mich immer und immer wieder auf, wenn mich jemand als "junge Frau" anspricht? Oder mich auch nur bei meinem "eigentlichen" Vornamen nennt? Das ist, verfickt nochmal, seit 30 Jahren mein Name, der in meinem Ausweis steht. Wieso kann ich mich nicht einfach jetzt darauf freuen, wenn ich meinen Körper so weit habe, wie ich ihn haben will und die Dinge so akzeptieren, wie sie sind? Wo ist denn das Problem? Ich weiss es: das Problem ist, dass ich innerlich einfach so zerschossen bin, dass ich mich nicht entspannen kann. Punkt. Also ist wohl nicht mein Körper das Problem, sondern ICH bin das Problem. Niemand sonst hat hier das Problem, weder mein Umfeld noch der heilige Bimbamm, nur ich. Verfickt noch mal, 'ne Hummel kann eigentlich auch nicht fliegen, weil sie nämlich viel zu fett is' für die winzigen Flügel, aber weil ihr das noch nie einer gesagt hat, fliegt sie halt im Himmel rum. Im nächsten Leben möchte ich bitte 'ne Hummel sein. Danke.

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